Der Tatengarten stellt sich vor:

gemeinsam gärtner lernen:

Gastbeitrag zum Kompostprojekt:

„Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun,
dann werden sie das Gesicht der Welt verändern.“
Afrikanisches Sprichwort
Das Gemeinschaftsgarten-Projekt „Tatengarten“ hat sich tatsächlich aus dem großartigen Staatstheater-Projekt „Gilgamesch – Ein Stadt macht Musiktheater“ unter der Leitung von Priska Janssens 2011 heraus entwickelt. Hier erfanden, texteten, komponierten und probten rund 200 Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger zusammen mit Profis vom Staatstheater ihre eigene Oper. Inspiriert von Vorstellungen der Teilnehmer zu einer idealen Stadt verband sich in „Gilgamesch“ das über 5000 Jahre alte sumerische Epos mit dem heutigen Wiesbaden und der Frage nach Merkmalen einer lebenswerten Stadt.
Einer der Teilnehmer, Matthias Vogt (links im Bild unten) gab den Anstoß für diesen Gemeinschaftsgarten, der seine Heimat auf dem großen Gelände der damals neu gegründeten Gesamtschule von EVIM Bildung, dem „Campus Klarenthal“ fand.
Ökologische Wirtschaftsweise war von Anfang an Leitbild des Projektes. Kompost als Dünger war da natürlich ein wichtiger Baustein. Der Umgang damit hat sich im Laufe der Jahre mit dem Input der unterschiedlichen Mitglieder des Tatengartens allerdings entscheidend weiterentwickelt. Unter anderem wurde mit verschiedenen Zusätzen experimentiert; zum Beispiel fein gemahlene Holzkohle.
Wurde im Tatengarten anfangs noch viel Aufwand rund um den Kompost getrieben, indem er regelmäßig umgeschichtet und vor dem Aufbringen auf die Beete gesiebt wurde, entwickelte sich gemeinsam ein immer effektiverer Umgang mit der Kompostierung der anfallenden organischen Gartenabfälle, die die Bodenfruchtbarkeit verbessern. Wir entdeckten die Permakultur für uns, wo weitgehend aufs Umgraben verzichtet wird und dicke Schichten Mulch auf die Beete aufgetragen werden, wo sie direkt vor Ort verrotten – die sogenannte Flächenkompostierung. Neben der Arbeitsersparnis hat das Mulchen viele weitere Vorteile: Das Bodenleben wird nicht mehr gestört durch Umgraben, sondern enorm gefördert. Biodiversität im Boden ist die Grundlage für gesunde Pflanzen. Die dicke Mulchschicht ist zudem in der Lage, Feuchtigkeit gut im Boden zu bewahren - in den durch den Klimawandel immer häufiger vorkommenden langen Dürreperioden ein enormer Vorteil. Nie wieder nackte, harte ausgetrocknete Böden!
Wir haben zusätzlich große Komposthaufen im Garten, wo wir das anfallende organische Material zunächst sammeln. Vor allem für schon ausgesamte Beikräuter hat sich die Heißrotte bewährt. Bei der Verrottung entstehen hohe Temperaturen, die dafür sorgen, dass die Samen nicht unerwünschte Pflanzen im Garten vermehrt werden. Für das Gelingen von Heißrotten sind nur ein paar Dinge zu beachten: Man muss das Material gut zerkleinern (mit dem Freischneider oder Rasenmäher), grünes und braunes Material mischen, einen großen Haufen auf einmal aufschichten und mit einem Fließ o.ä. abdecken. Keine großen Äste auf den Kompost! Die kann man häckseln, aber wir verwenden sie meist für sogenannte Benjeshecken, die vor Wind schützen und Wildtieren wie Vögeln und Igeln einen Lebensraum bieten.
Du hast jetzt Lust bekommen, gemeinsam mit Gleichgesinnten Gärtnern zu lernen, Erfahrungen auszutauschen, an der frischen Luft zu arbeiten, Spaß zu haben und selbst Angebautes zu genießen?

Dann melde Dich per E-Mail: tatengarten@campus-klarenthal.de

Der Tatengarten befindet sich auf dem Gelände des Campus Klarenthal
Am Kloster Klarenthal 7a, 65195 Wiesbaden
Wir freuen uns auf Dich!