Probe am Kompost:
Bachchor, Kinder- und Jugendkantorei sowie Musiker*innen des Hessischen Staatsorchesters bei ihrer ersten Probe einer Neukomposition am Kompost
28 05 2025
Musikalisches Happening am Warmen Damm:
Vermehrt blieben Vorbeischlendernde am Mittwochabend am Warmen Damm stehen, wo es direkt beim Kompost am Schillerdenkmal plötzlich ungewohnt viel zu sehen gab: ein Chor von knapp 60 Menschen, dazu Blechbläser*innen, große Lautsprecher an der Theaterfassade und nie zuvor gehörte Klänge. Was das wohl sei, fragten einige, schauten zu und konnten sich kaum losreißen. Die Antwort: "for you are soil", eine Klanginstallation als musikalisches Happening, eigens verfasst von Komponist Arne Gieshoff für die Wiesbadener Produktion der "Schöpfung". Der Bachchor, die Kinder und Jugendlichen der Evangelischen Singakademie sowie die Musiker*innen mit Horn, Trompete und Posaune aus dem Hessischen Staatsorchester versammelten sich an diesem Abend zum ersten Mal zur Probe der Neukomposition, die im Anschluss an die Aufführungen der "Schöpfung" jeweils direkt am Kompost zu hören sein wird.
Komponieren als Kollaborieren:
Arne Gieshoff selbst leitet die Probe mit Megaphon, bewegt die singenden und spielenden Massen an verschiedene Positionen um den Kompost, beantwortet Fragen der Singenden und Musizierenden. Im Prozess passt er seine Komposition den besonderen Gegebenheiten des Ortes und den teilnehmenden Menschen und erklärt zwischendurch mit einem Augenzwinkern: „Das sind die Vorteile eines lebenden Komponisten.“ Das Komponieren passiert nicht (nur) zu Hause im stillen Kämmerlein oder im Studio, sondern wird draußen, am Ort seiner Aufführung, zum fließenden kollaborativen Prozess.
Komponieren und Kompostieren:
Und die Früchte dieser dynamischen Arbeit lassen sich schon nach einer Stunde Arbeit hören – was zu Beginn vielleicht noch wie undurchschaubares akustisches Chaos klang, hat nun klarere Konturen angenommen. Deutlich ist hier ein Nachhall von Joseph Haydns „Schöpfung“ zu hören. Wie der Kompost, an dessen Standort diese Musik erklingt, so ‚kompostiert‘ auch die Neukomposition Teile des klassischen Materials, nimmt sie auseinander, schichtet sie um und erschafft daraus etwas Neues. Die Klanginstallation wird zum Nachhall der Aufführung im Theater. Durch die großen Tore an der Gebäuderückseite des Theaters lässt sich vielleicht ein Blick auf die Hinterbühne des Großen Hauses erhaschen und damit erahnen, wie kurz der Weg von Komposition zu Kompost ist – ganz gleich ob für alte Musik oder neue, für abendfüllende Werke oder ganz kurze. Und gleichzeitig sagt diese Neukomposition: Kein Ende ist final, aus allem Vergangenen kann etwas Neues erwachsen.
Wer die Neukomposition „for you are soil“ in ihrer Gesamtheit hören will, kann einfach im Anschluss an alle Vorstellungen der „Schöpfung“ zum Kompost am Warmen Damm kommen und dort den Abend ausklingen lassen.
Dieser Blogbeitrag besteht aus Ausschnitten eines Textes aus dem Programmheft für „Die Schöpfung“.
So oder so ähnlich nochmal eine Verlinkung zur „Schöpfung“ Produktionsseite?
Wer die Neukomposition „for you are soil“ in ihrer Gesamtheit hören will, kann einfach im Anschluss an alle Vorstellungen der „Schöpfung“ zum Kompost am Warmen Damm kommen und dort den Abend ausklingen lassen.
Dieser Blogbeitrag besteht aus Ausschnitten eines Textes aus dem Programmheft für „Die Schöpfung“.
So oder so ähnlich nochmal eine Verlinkung zur „Schöpfung“ Produktionsseite?

Die Mitglieder des Wiesbadener Bachchores unterstützt vom Extrachor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden mit der musikalischen Assistentin Tamara Lorenzo Gabeiras (vorne)
Foto: Martin Kaufhold

Auch die Kinder- & Jugendkantorei ist gesanglich involviert.
Foto: Martin Kaufhold

Mit Chören und Instrumentalist*innen wird das Communityprojekt "Der Kompost" klanglich eingebettet.
Foto: Martin Kaufhold

Das Fundament für die Komposition "for you are soil" des Komponisten Arne Gieshoff erklingt von Mitgliedern der Blechbläsersektion des Staatsorchesters.
Foto: Martin Kaufhold