Von Luigi Pirandello
Wiesbaden, 26. Mai 2024

Premiere ist am Samstag, den 8. Juni 2024, um 19.30 Uhr im Kleinen Haus.
Nächsten Vorstellungen:
Mi, 12.06., Sa, 15.06., So, 16.06., Di, 18.06., Do, 20.06., So, 23.06. und Sa, 29.06.2024

Die letzte Schauspiel-Premiere:
Pirandellos »Die Riesen vom Berge« sind ein poetischer Wurf und ein immerwährender Auftrag an das Theater. Mit diesem Stück kann man aufhören – und dann beginnt etwas völlig Neues!

Seit zehn Jahren inszeniert der Regisseur Ingo Kerkhof mit großer Regelmäßigkeit am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, sowohl im Schauspiel als auch in der Oper, und ist so zu einer prägenden künstlerischen Handschrift der Intendanz von Uwe Eric Laufenberg geworden. Kerkhof kommt es nun zu, diese Intendanz mit der letzten Schauspielpremiere abzurunden. Er und sein Team haben sich dafür »Die Riesen vom Berge« gewählt, Luigi Pirandellos Fragment gebliebenes letztes Stück und zugleich eine große Fantasie über das Theater und seine Wirkung. Die titelgebenden Riesen kommen im Stück gar nicht vor, sie wären erst im ungeschriebenen 3. Akt aufgetreten – als Publikum einer verzweifelt nach Auftrittsmöglichkeiten suchenden Theatertruppe.

Durch sein virtuoses Jonglieren mit den verschiedenen Ebenen der Darstellung, durch die ständige Entlarvung des Spiels als Spiel ist Pirandello für das 20. Jahrhundert ein maßgeblicher Theaterautor geworden. Ingo Kerkhof treibt dieses Spiel weiter – auch mit Hilfe von Theatermitteln, die sich erst nach Pirandellos Tod herausgebildet haben. Dabei haben auch einige Fremdtexte, die sich mit dem Theaterspiel im Allgemeinen beschäftigen, Eingang in den Originaltext gefunden.


Inszenierung Ingo Kerkhof
Bühne Hana Ramujkic
Kostüme Britta Leonhardt
Musik Felix Kroll
Choreografie Myriam Lifka
Dramaturgie Wolfgang Behrens

Mit: Matze Vogel, Klara Wördemann, Sybille Weiser, Tom Gerber, Christian Klischat, Lina Habicht
Benjamin Krämer-Jenster, Christian Erdt, Merlin Brown, Lena Hilsdorf, Felix Kroll


Mehr Informationen finden Sie unter:
https://www.staatstheater-wiesbaden.de/schauspiel/premieren-2023-2024/die-riesen-vom-berge/

Mit herzlichen Grüßen
Nicole Tharau

Pressekartenwünsche bis zum 5. Juni bitte an: n.tharau@staatstheater-wiesbaden.de

Nach Virgina Woolf – Partizipationsprojekt vom Jungen

Premiere ist am Freitag, den 7. Juni 2024, um 19.30 Uhr in der Wartburg.
Nächste Vorstellungen: 09. Juni 2024 um 18.00 Uhr, 11. Juni 2024 um 19.30 Uhr und am 15. Juni 2024 um 17.00 Uhr im Staatstheater Mainz, Kleines Haus im Rahmen von »Local Players«, dem Theatertreffen der Spielclubs und Bürger:innenensembles im Rhein-Main-Gebiet

Zum Abschluss der Spielzeit hat das Junge Staatstheater Wiesbaden generationsübergreifend Bürgerinnen und Bürger aus Wiesbaden und Umgebung eingeladen, selbst auf der Bühne der Wartburg zu stehen und sich mit Fragen rund um Geschlechterrollen, Identität und dem »Ich« in der Gesellschaft künstlerisch auseinanderzusetzen: Wer bin ich? Bin ich zu allen Zeitpunkten meines Lebenslaufes die gleiche Person? Wer bin ich für die anderen? Bin ich durch die anderen, wer ich bin?

Ausgehend von Virginia Woolfs fiktiver Biografie »Orlando« haben spielfreudige Menschen zwischen 14 und 88 Jahren unter professioneller Anleitung ein Theaterstück entwickelt.
Mit ungestümer Fabulierlust schildert Virginia Woolf das Leben Orlandos, das fast vier Jahrhunderte umspannt. Orlandos furioser Lebensweg führt vom englischen Königshof im 16. Jahrhundert über Konstantinopel zurück nach England im »Augenblick der Gegenwart«, dem Erscheinungsjahr des Romans 1928. »Orlando« ist ein fantasievoller, unkonventioneller Roman, der geistreich und komisch nicht nur Geschlechterrollen und das »Ich«, sondern auch das Verhältnis von Dichtung und Wahrheit hinterfragt.
Das Bühnenbild für dieses Partizipationsprojekt wurde von Studierenden des Masterstudiengangs Innenarchitektur der Hochschule RheinMain unter Leitung von Professor Johannes Kiefer entworfen und vom Bühnenbildner Lars Werneke umgesetzt. Für das Kostüm zeichnet sich die Kostümbildnerin Nathalie Meyer verantwortlich, die bei der Gestaltung einiger Kostümteile die Teilnehmenden mit einbindet. Die Gruppe arbeitet während der Proben außerdem mit der Tanzvermittlerin Nira Priore Nouak und dem Musiker Johannes Bartmes zusammen, um auch Bewegungselemente und Live-Musik in die Inszenierung zu integrieren. Ein besonderes Highlight der Probenphase war ein Drag-King-Workshop mit Stephanie Weber, in dem die Konstruktion von Geschlecht erfahrbar wurde.

Inszenierung Anne Tysiak, Laura zur Nieden / Körper & Bewegung Nira Priore Nouak
Musik Johannes Bartmes / Bühne Lars Werneke & Studierende des Studiengangs Innenarchitektur der Hochschule RheinMain (Nadine Fauß, Jule Sielaff, Franka Bogner, Celina Marie Dreetz, Alexandra Tiroga, Schbnam Qaiumi, Leitung: Prof. Johannes Kiefer) / Kostüme Nathalie Meyer / Video Willow Art & Media / Drag-King-Workshop und Coaching Gender als Performance Stephanie Weber

Von und mit Helga Arteaga, Jule Elsa Bänsch, Lena Becker, Delina Berhe Abraha, Karin Blachnik, Esma Deliter, Klara Fitek, Leo Gehring, Else Keutmann, Brigitte Miller, Barbara Nink-Dormann, Bärbel Nisch, Stephan Reinbacher, Evi Rohde, Sofia Sand Arroyo, Juliane Schmidt, Bettina Stern, Malin Sürek, Anette Villnow, Victoria Wühle, Sophie ZeitelWiesbaden

Weitere Informationen erhalten Sie unter: https://www.staatstheater-wiesbaden.de/programm/spielplan/orlando/

Nach dem Roman von Michel Houellebecq
In einer Bühnenfassung von Sophia Aurich

Am Donnerstag, 2. Mai 2024 um 19.30 Uhr im Kleinen Haus.
Weiter Vorstellungen 3., 9. Und 25. Mai 2024

Houellebecqs »Vernichten«: Der viel besprochene Roman des umstrittenen Provokateurs in einer neuen Bühnenfassung

Die Karriere des Autors Michel Houellebecq ist nicht gerade frei von Skandal. Doch mit »Vernichten» bricht er mit sämtlichen Vorurteilen und erzählt eine Geschichte, die sowohl politisch als auch erstaunlich anrührend ist.

Mit ihrer Bühnenfassung von »Vernichten« befasst sich die uns bereits als Regisseurin bekannte Sophia Aurich (»Der Fall Medea«) mit dem jüngsten Roman Houellebecqs. Als moderne, junge und vor allem weibliche Stimme verleiht Sie den Worten Houellebecqs die Perspektive, die viele in seinen Werken vermissen.
Paul Raison (gespielt von Hanno Friedrich) hat alles, was man sich als alternder weißer Mann wünschen kann: einen Top-Job im Wirtschaftsministerium, eine hübsche Frau und eine Familie, die nicht kaputter ist als der Durchschnitt. Doch gerade als sich das eheliche Miteinander zu einem zweiten Frühling aufrafft, beginnt Pauls Leben plötzlich Stück für Stück in sich zusammenzufallen, so als hätte jemand den Selbstzerstörungsmodus gezündet. Pauls anfänglicher Kampf gegen die sukzessive Vernichtung seiner Existenz verwandelt sich bald in die Frage nach den wichtigen Dingen im Leben. Er muss einsehen, dass alles, was für ihn mal von Bedeutung war, im Angesicht des eigenen Todes drastisch an Relevanz verliert. Am Ende ist da noch die Liebe und ein letzter Ausflug ans Meer.
Regie führt Bernd Mottl, der schon seit vielen Jahren das schauspielerische Profil des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden prägt. Zuletzt inszenierte er in Wiesbaden »Kalldewey, Farce« von Botho Strauß.

Inszenierung Bernd Mottl
Bühne & Kostüm Friedrich Eggert
Musik Jan Preißler
Video Sebastian Lankes
Dramaturgie Marie Johannsen

Mit Hanno Friedrich, Evelyn M. Faber, Sybille Weiser, Philipp Steinheuser, Paul Simon, Palesa Moloto, Ben Daniel Jöhnk, Nicola Schubert & der Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Premiere »Falstaff«
Oper von GiuseppeVerdi

Wiesbaden, 16. April 2024

Premiere ist am Mittwoch, den 01. Mai 2024, um 19.30 Uhr im Großen Haus.
Nächsten Vorstellungen: 20. Mai, 02.; 12.; 16.; 20. und 30. Juni 2024

»Falstaff-Premiere - Oberbürgermeister eröffnet die Internationalen Maifestspiele«
Der Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende wird am 1. Mai um 18.30 Uhr das Grußwort sprechen. Im Anschluss an die Vorstellung ist das Publikum zu Meet & Greet mit den Künstler:innen des Abends eingeladen.

Giuseppe Verdi war kein Mann der Komödie. Nachdem seine erste komische Oper »Un giorno di regno« (»König für einen Tag«) ein Totalreinfall wurde, hielt er sich von diesem Genre konsequent fern. Erst mit seinem allerletzten Werk änderte sich das wieder: Dann aber schuf er mit dem »Falstaff« eine der großartigsten Komödien des Musiktheaters überhaupt. Wohl auch deshalb, weil er und sein Librettist Arrigo Boito ihrer Shakespeare'schen Vorlage mit großer Ernsthaftigkeit begegneten – nie hat Verdi auf eine farbigere, differenziertere Palette an kompositorischen Mitteln zurückgreifen können als im »Falstaff«.
Auch der junge Regisseur Noah L. Perktold sagt von sich selbst, dass er kein Freund der Komödie sei. Gerade durch das radikale Ernstnehmen der Abgründigkeiten ist ihm jedoch im Schauspiel kürzlich eine enorm witzige Inszenierung von Arthur Schnitzlers »Komödie der Worte« gelungen. Mit demselben Ernst nähert sich Perktold nun – unterstützt von Co-Regisseurin Silvia Gatto – dem »Falstaff«: Billiger Klamauk, der dem Komödienfach noch selten gutgetan hat, steht also nicht zu erwarten. Perktold und Gatto können auf ein geradezu ideales Team vertrauen: Der fulminante Sängerdarsteller Željko Lučić wird die Titelrolle verkörpern, Alyona Rostovskaya und Aluda Todua geben das Ehepaar Ford, auch die weitere Besetzung ist so typengenau wie exquisit, und Antonello Allemandi bringt seine stupende Expertise als Verdi-Dirigent ein.
Mit dem »Falstaff«, der die Internationalen Maifestspiele am 1. Mai 2024 eröffnen wird, endet die für die laufende Spielzeit konzeptionierte Wiesbadener Trilogie der »Letzten Werke«, die in einem variablen Einheitsraum des Bühnenbild-Altmeisters Rolf Glittenberg spielt. Die ersten beiden Teile der Trilogie – Shakespeares »Sturm« und Mozarts »Zauberflöte« – hatte noch Uwe Eric Laufenberg inszeniert, der durch die vorzeitige Beendigung seiner Intendanz durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst den Zyklus nicht mehr selbst zu einem Abschluss bringen konnte. Das aktuelle Regieteam hatte sich im Februar 2024 spontan bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen.

Musikalische Leitung Antonello Allemandi, Inszenierung Noah L. Perktold, Co-Regie Silvia Gatto, Bühne Rolf Glittenberg, Kostüme Marianne Glittenberg
Mit: Falstaff Željko Lučić, Ford Aluda Todua, Fenton Francisco Brito, Gustavo Quaresma, Dr. Cajus Erik Biegel

Bardolfo Michael Pflumm, Ralf Rachbauer, Pistola Darcy Carroll, Alice Ford Alyona Rostovskaya, Nannetta Anastasiya Taratorkina, Mrs. Quickly Romina Boscolo, Mrs. Meg Page Fleuranne Brockway, Karin Strobos

Pressekarten wünsche bis zum 24. April bitte an: n.tharau@staatstheater-wiesbaden.de